Noch heute ist Valenciennes dieser Tradition der Innovation und der Kreativität treu geblieben. Davon zeugen die weltweit bekannten Kompetenzzentren und die Ausrichtung auf digitale Technologie, Design, Logistik sowie der Landverkehrscluster ITRANS.
Man kann die Gründe für diese Entwicklung der Künste in Valenciennes in der Geschichte sehen. Die Stadt, die bereits zur Zeit Karls des Kahlen Münzen prägte (um 870), nutzte ihr Geld, um die Ausbildung und Berufung von Malern, Bildhauern, Goldschmieden und Hautelisse-Teppichwebern zu fördern, die für die Verschönerung großer Häuser verantwortlich waren. Darauf gründete ein dauerhafter Stolz. Ab dem 13. Jahrhundert gefiel es den bürgerlichen Frauen von Valenciennes, die schönsten Objekte zu besitzen, und sie machten ihren Fürsten Kunstgeschenke.
Die Handelstätigkeit, welche die Grundlage für den zunehmenden Wohlstand der Stadt bildete, hat bei den Einwohnern eine besondere Kultur des hohen Anspruchs, aber auch der Aufgeschlossenheit hervorgebracht. Dies scheint der Ursprung der (oft zum Ausdruck gebrachten) Fähigkeit zu entwerfen, zu kreieren, zu entdecken oder Lösungen zu finden, um sich von den Schicksalsschlägen der Geschichte wieder zu erholen.
In der Malerei und Bildhauerei können sich die Stadt Valenciennes und deren Region damit rühmen, Schulgründer oder Erneuerer hervorgebracht zu haben: André Beauneveu im 14. Jahrhundert, Antoine Watteau im 18. Jahrhundert sowie Carpeaux im 19. Jahrhundert.
Aus der Kunsthochschule von Valenciennes ging die größte Anzahl an Preisträgern des Prix de Rome in Frankreich hervor. Erste und zweite Preise zusammen insgesamt 48, darunter 21 Erste Große Preise von 1737 bis 1948. (Jacques Saly, Aimé Milhomme, Abel de Pujol, Henri Lemaire, Gustave Crauk, J.-B. Carpeaux, Edmond Guillaume, Constant Moyaux, Ernest Hiolle, Léon Fagel, Alphonse Terroir, P.-V. Dautel, Louis Busière, Raymond Pech, Lucien Brasseur, Aimé Blaise, René Mirland, André Sallé, J.-H. Lengrand, Paul Lamagny und Jules France).